Collecting Video Art

In Kooperation mit der SK Stiftung Kultur Köln und Olaf Stüber Berlin.

                 

Video hat sich seit seinen Anfängen in den 60er Jahren zu einem der wichtigsten Medien der zeitgenössischen Kunst entwickelt und ist ein fester Bestandteil der künstlerischen Produktion. Auf dem Kunstmarkt hat Video noch einen vergleichsweise schweren Stand. Was aber bewegt SammlerInnen sich mit diesem Medium zu befassen? Welche Ziele und Inhalte verfolgen sie? Wie leben sie mit ihrer Kunst?

                 

Die SK Stiftung Kultur Köln, die Videonale Bonn und Olaf Stüber Berlin laden zu einer gemeinsamen Dialogreihe etablierte und junge SammlerInnen ein. Mit Einblicken in die Beweggründe für die Sammelleidenschaft beleuchtet die Veranstaltungsreihe die Rolle von Privatsammlungen für Kunst, Künstler und Kunstproduktion.

                 

                 

Freitag, 15.2.2013

14.00 – 15.30 Uhr im Auditorium des Kunstmuseum Bonn
Collecting Video Art I (Screening / Talk: English)
Laurent Fiévet (Paris)
Ivo Wessel (Berlin)
Moderation: Olaf Stüber Berlin

                 

                 

Samstag, 16.2.2013

14.00 – 15.30 Uhr im Auditorium des Kunstmuseum Bonn
Collecting Video Art II (Screening / Talk: English)
Markus Hannebauer (Berlin)
Rolf A. Hoff (Oslo)

                 

Moderation: Tasja Langenbach (Künstlerische Leitung VIDEONALE.14)

                 

Rolf Hoff (Oslo, Norwegen) begann bereits 1985 mit dem Sammeln von Kunst, nachdem er, so Hoff, „eigentlich sein ganzes Leben schon immer alles Mögliche gesammelt hatte“. Neben Zeichnung, Fotografie und Malerei lag ihm die Videokunst dabei von Beginn an besonders am Herzen. Heute zählt die Sammlung Hoff zu einer der wichtigsten Sammlungen für zeitgenössische Kunst in den nordischen Ländern. 2012 eröffnete Hoff gemeinsam mit seiner Ehefrau, Venke Hoff, außerdem ein internationales Kunstzentrum auf den Lofoten, im Ort Henningsvær. Gezeigt wird dort allerdings nicht die eigene Sammlung; der Raum soll Künstlern weltweit für die Präsentation ihrer Kunst offen stehen.

                 

Im Rahmen des Collector’s Talks bei der VIDEONALE.14 zeigte Rolf Hoff Arbeiten folgender Künstler:

                 

1. Jon Eirik Kopperud & Saman Kamyab, Dusk, Norwegen, 2012, 81.14 min (Ausschnitt)
2. Charlotte Thiis-Evensen, min onkel (my uncle), Norwegen, 2008
3. Sigalit Landau, Barbed Hula, Israel, 2000, 1.52 min
4. Selja Kameric, Dreamhouse, Bosnien-Herzegowina, 2002
5. Alex Hubbard, Red Herrring, USA
6.Hannu Karjalainen, Blackpool Pleasure Beach,  Finnland, 2009, 11 min (Ausschnitt)
7. Knut Åsdam, Pissing, Norwegen, 1995, 30 min (Ausschnitt)

                 

Der Software-Unternehmer Markus Hannebauer begann im Jahr 2010 ganz gezielt mit dem Sammeln von Videokunst; auf der Videokunstmesse Loop in Barcelona wurde seine Leidenschaft für diese Kunstform, die seitdem, wie er sagt, sein Leben bereichert, geweckt. Inzwischen umfasst seine Sammlung über ein Dutzend Werke, die Hannebauer ganz bewusst in sein persönliches Umfeld integriert. Alle Arbeiten haben bislang in seiner Wohnung bzw. Tiefgarage Platz gefunden und werden auch nicht ausgestellt, wenn er das Haus verlässt. Die Kunst führt ihr eigenes Leben, an dem Hannebauer immer wieder intensiv Anteil nimmt.

                 

Markus Hannebauer zeigt im Rahmen des Gesprächs folgende Videoarbeite:

                 

1. Patty Chang, Rather to Potentialities, USA, 2009, 11 min
2. Christian Jankowski, Cleaning up the Studio, Deutschland, 2010, 10 min
3. Christoph Girardet, Release, Deutschland, 1996, 10 min

                 

                 
Samstag, 6.4.2013

14.00 Uhr – 15.30 Uhr im Auditorium des Kunstmuseum Bonn
Collecting Video Art III (Screening / Talk: English)
Mario von Kelterborn (Frankfurt)
Isabelle & Jean-Conrad Lemaître (Paris)
Moderation: Birgit Hauska (SK Stiftung Kultur)

                 
Das Ehepaar Lemaître sammelt seit über 15 Jahren Video- und Filmkunst. Die Sammlung von Isabelle & Jean-Conrad Lemaître wurde in Deutschland mit großer Beachtung erstmals 2008 von der Kunsthalle zu Kiel in Auszügen gezeigt. Der inhaltliche Focus der Sammlung liegt auf erzählerischen, narrativen Werken, der Suche nach kultureller Identität aber auch der Wiedergabe der sozialen und politischen Verhältnisse innerhalb unterschiedlichster Gesellschaften auf dieser Welt. Die Sammlung beheimatet u.a. Arbeiten der Künstler Tacita Dean, Anri Sala und Mark Wallinger, Keren Cytter, Emily Jacir und Sigalit Landau.

                 

Im Rahmen des Gesprächs am 6. April in Bonn zeigen Isabelle & Jean-Conrad Lemaître:

                 

“La passion des fils” von Elisa Pone, 2008, 5 Min.
„Speedway“ von Jean Michel Pancin, 2006, 5’30 Min
“Under Construction” von Zhenchen Liu, 2007, 9‘55 Min

                 

Mario von Kelterborn präsentiert aus der vergleichsweise jungen und noch wenig bekannten Bewegtbildsammlung drei Werke zeitgenössischer internationaler Künstler, die alle in Berlin arbeiten und leben. Die Sammlung der Familie nennt sich OSMO-Collection und vereint etwa 40 Gegenwartskünstler aus Deutschland, USA, Japan, Südafrika u.a.. Viele Künstler leben und arbeiten in Berlin, haben aber ausländische Wurzeln. Aktuell umfasst die Sammlung etwa 300 Arbeiten aus den unterschiedlichsten Medien wie Malerei, Skulptur und Fotografie. Mit ca. 90 Arbeiten bildet die Videokunst einen Schwerpunkt. Der Leitgedanke der Sammlung ist der Mensch und das Emotionale, das den Menschen beschäftigt.

                 
"I'm not the Enemy" von Björn Melhus, 2011, 12’30 Min. loop
"Alles ist gut" von Natalie Djurberg, 2008, 4’42 Min. loop
"Traffic Police" von Mariana Vassileva, 2008, 1’48 Min. loop

                 

In der Sammlung konzentrieren sich die Sammler bei Björn Melhus auf die "kriegsbezogenen" Arbeiten. An der Künstlerin Mariana Vassileva und ihren Werken interessiert das Menschliche und Alltägliche im Allgemeinen. "Alles ist gut" von Natalie Djurberg zeigt völlig sinnloses menschliches Verhalten, das aber mit tiefster Ernsthaftigkeit ausgeführt wird.

                 

                 

Samstag, 20.4.2013

11.00 – 12.30 Uhr im Haus der SK Stiftung Kultur Köln, Im Mediapark 7

zur Art Cologne (17.4. – 21.4.2013)
Collecting Video Art IV (Screening / Talk: English)
Teresa Sapey (Madrid)
Wilfried & Yannicke Cooreman (Brüssel)

                 

13.00 – 14.30 Uhr
Jefferson Godard (Chicago)
Kay Scherpe (Köln)
Moderation: Olaf Stüber Berlin

                 

Das belgische Sammlerehepaar Wilfried und Yannicke Cooreman sammelt seit fast 40 Jahren. Ihr Budget war stets auf ihr verdientes Einkommen begrenzt, er verdiente sein Geld als Buchhalter und sie als Lehrerin. Trotzdem haben die beiden eine international beachtete Privatsammlung zusammengetragen. Wilfried und Yannicke Cooreman begannen mit Thomas Schütte, Franz West, Jean-Marc Bustamante und Marcel Broodthaers. Ihre Strategie war und ist, Künstler am Beginn ihrer Karriere zu kaufen, oftmals lange bevor sie vom Markt entdeckt wurden. Wilfried und Yannicke Cooreman sind keine expliziten Videokunstsammler.

                 

Die italienische Architektin, die seit 1990 ihr renommiertes Büro “Teresa Sapey Arquitectura” in Madrid führt, will sich selbst nicht als Sammlerin bezeichnen – lieber als Kunstliebhaberin. Das ist angesichts ihrer umfangreichen Collection, die sie in den letzten Jahren zusammengetragen hat leicht untertrieben. Nathalie Djurberg, Charles Sandison, Julian Opie, Marina Abramovich oder Leandro Erlich sind darin vertreten. Teresa Sapey wird regelmäßig eingeladen – unter anderem von der spanischen Kunstmesse ARCO Madrid, um über das Sammeln von Videokunst zu sprechen oder darüber, welche Besonderheiten einer Sammlung sich ergeben, wenn sie als Frau auf dem Kunstmarkt unterwegs ist.

                 

Jefferson Godard studierte unter anderem am Bauhaus Institut für Architektur in Dessau und lebte einige Jahre in Berlin. Von 2007 bis 2012 saß er der Ankaufsgruppe Junger Sammler im Museum of Contemporary Art Chicago vor. Als noch junger Sammler (Jahrgang 1971) sammelt er Künstler seiner Generation wie Phil Collins, Kara Walker, Guy Ben-Ner oder Robin Rhode. Interessant ist, wie Godard mit seinen Videoinstallationen lebt: Sie laufen 24 Stunden, zumindest, wenn er zuhause ist.

                  
Kay Scherpe gehört mit 42 Jahren, wie Godard, zu den Jungen unter den eingeladenen Sammlern. Er ist Kölner und setzte einen Anfangspunkt seiner Sammlungstätigkeit 2006 auf der Art Cologne - mit dem Kauf einer Videoinstallation von Stefan Panhans. Scherpe baut sich seitdem ein feines Netzwerk auf, einen Freundeskreis aus Künstlern, Galeristen und Sammlerfreunden, mit denen er in regem Austausch steht und mit deren Hilfe er genau nach dem sucht, das ihn interessiert: Kunst, die das hier und jetzt seiner Generation thematisiert. So sind Arbeiten von Stefan Panhans, Tobias Zielony, Michael E. Smith oder Joep van Lieshout in seiner Sammlung zu finden.

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